Die Franzosen lieben korsischen Wein. Diese Leidenschaft für die Reben von der Mittelmeerinsel mit rund 2900 Sonnenstunden im Jahr will U Capu auch in Deutschland wecken. U Capu konzentriert sich auf den Import hervorragender korsischer Weine von engagierten Winzern, hauptsächlich aus dem ältesten und besten Weingebiet der Insel, Patrimonio.
Aber was bedeutet U Capu? Die Korsen bezeichnen damit ihr langgestrecktes Cap im Norden der Insel, Capu heißt aber auch Kopf. Der Kopf, der für Freiheit steht. Das Symbol ihrer Flagge, das Symbol, das Einheimischen wie Besuchern überall dort begegnet, wo die Korsen ihre Liebe zum Land, zu ihrer Heimat, zum Gebirge, zum Meer, aber auch zu ihren landwirtschaftlichen Erzeugnissen zum Ausdruck bringen. Bald finden Sie bei U Capu noch viel mehr als nur Wein – Salami, Öl, Käse. Korsische Spezialitäten von kleinen, auserwählten Handwerksbetrieben, die vollständig biologisch und nachhaltig anbauen.
L'île de Beauté, die Insel der Schönheit – oder das Gebirge im Meer. Es gibt zig Möglichkeiten, die langgestreckte Mittelmeerinsel zwischen Frankreichs Südküste und Sardinien zu beschreiben. Wer einmal vom Zauber der Insel erfasst ist, kommt wieder und wieder und wieder. Wer sie besucht, wird vereinnahmt vom schroffen Gebirge, der tausend Kilometer langen wie abwechslungsreichen Küste, den alten Bergdörfern, den lebendigen Städten, der Herzlichkeit ihrer Bewohner.
Vom Naturparadies mit Sandstränden und steilen Klippen, reißenden Gebirgsbächen und der duftenden Macchia, die die ganze Insel überwuchert. Und zwischen Pinien, Olivenbäumen, Eichenwälder und der Macchia, wie die Korsen das wilde Gestrüpp mit der frischen, würzigen Note aus Lavendel, Myrte, Rosmarin, Wacholder und Ginster nennen, wächst in Küstennähe Wein – seit mehr als 6000 Jahren.
Korsische Weine sind ganz besondere, charaktervolle Tropfen. Auf der Insel wachsen Trauben, die auf dem französischen Festland selten oder gar nicht wachsen, autochthone Rebsorten, inseltypische Weine. Dazu gehören die roten Sorten wie der kräftige Niellucciu, der seidigere Sciaccarellu, oder die sehr alte, aber gerade erst wiederentdeckte Rebe Biancu Gentile. Der frische weiße Vermentinu ist in vielen Mittelmeerregionen beheimatet, aber auf Korsika zeichnet er sich durch ein besonders zitrisch-würziges Aroma aus.
Die Insel weist neun AOC-Regionen auf, die den Qualitätsansprüchen des strengen Siegels „Appellation d'Origine Contrôlée“ (AOC) erfüllen. Nicht nur Wein von hoher Qualität zeichnet dieses Schutzsiegel aus, sondern landestypische wie landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Frankreich und der Schweiz, etwa Champagner, Calvados, Butter, Käse und Olivenöl.
Korsikas AOC-Regionen sind die Weinanbaugebiete Ajaccio, Corse, Calvi, Muscat und Coteaux du Cap Corse, Figari, Patrimonio, Porto-Vecchio und Sartène, die sich hauptsächlich in den Küstenregionen befinden. Unterhalb der Gebirgskette – mit 50 Gipfeln von rund 2000 Metern Höhe – wird der Weinanbau auch in Terrassen kultiviert. Die unterschiedlichen Böden, starke Winde und das salzige Meeresklima sorgen für ausdrucksvolle Aromen und Noten.
Die AOC-Anbaugebiete verteilen sich auf der Insel über 2841 Hektar Rebfläche. Insgesamt gibt es 290 Weinproduzenten, wovon 130 unabhängige Winzer sind, 160 Vertragswinzer liefern ihren Ertrag für vier Kooperativen.
Im Moment konzentriert sich der U Capu-Handel auf die Weine des Winzers Nicolas Mariotti Bindi. Den Titel Newcomer hat er schon längst abgelegt, auch wenn er zur neuen Generation Winzer auf der Insel gehört.
Der Korse hat sich sowohl auf Bio-Anbau als auch auf den Anbau autochthoner Rebsorten seiner Heimat spezialisiert: Die charaktervollen Roten Niellucciu und Sciaccarellu, sowie den frischen Weißen Vermentinu.
Niellucciu ist eine alte, rote, korsische Rebsorte, die im 18. Jahrhundert von den damals die Insel beherrschenden Genuesern mitgebracht wurde. Niellucciu mit seinem hohen Tanningehalt ist dem Sangiovese verwandt, häufig wird er auch als der Sangiovese Korsikas bezeichnet. Reinsortiger Niellucciu kommt selten vor, häufig wird er mit Sciaccarellu-Reben cuviert und prägt so manchen guten Rotwein der Insel. Niellucciu findet sich auch häufig in den angenehmen Rosés Korsikas. Im AOC-Gebiet Patrimonio, die ursprüngliche Heimat des Niellucciu, wächst er auf Kalklehmböden an windgeschützten Hängen, die die Bucht von Saint-Florent an der Nordküste einbetten.
Charakter: Der dunkle Niellucciu duftet würzig, ist leicht säurebetont, schmeckt angenehm trocken, hat einen gehaltvollen, robusten Charakter mit voluminösen Tanninen. Der Duft der kräuterigen Macchia verleiht dem Bukett viel Würze, und ist deshalb nur bedingt mit einem Chianti vergleichbar, auch wenn dieser Vergleich immer wieder herangezogen wird.
Junge Niellucciu-Weine erinnern in ihrem Aroma an dunkle Beeren, kandierte Pflaumen, Lakritz und feuchte Erde.
In reiferen Niellucciu-Weinen ist das natürliche Holzaroma der Traube mehr ausgeprägt und wird von einem Bukett aus Morcheln, Tabak, geröstetem Kaffee und altem Leder begleitet.
Die alten Niellucciu-Weine sind von einem tiefen, voluminösen Aroma von Zedernholz, Kakao, Federwild, Rosenholz, Trüffel und Menthol bestimmt.
Niellucciu ist die perfekte Begleitung für kräftige wie herzhafte Schmorgerichte.
Sciaccarellu ist eine sehr alte, rote, korsische Rebsorte. Vermutlich wurde sie von den Griechen auf die Insel gebracht, allerdings fällt es schwer, sie mit einer Festland-Rebsorte in Verbindung zu bringen. Heute ist sie rar geworden, angebaut wird sie nur noch auf ein paar hundert Hektar und stellt etwa 15 Prozent der Inselreben. Reinsortig wird sie nur selten gekeltert und abgefüllt, ihr Aromapartner ist vor allem Niellucciu, der korsische Sangiovese.
Charakter: Im Gegensatz zu den dunklen Niellucciu-Trauben, sind die Sciaccarellu-Reben erstaunlich hell und mit beeindruckendem Bukett. Die Korsen beschreiben diesen Wein als „krachend“, allerdings mit einer seidigen Rundung, die ihn elegant erscheinen lässt. Am Gaumen erscheint der Wein sanft. Auch wenn er mit viel Frucht und pfeffrig-würzigen Noten eröffnet, dominiert saftiges wie appetitanregendes Finale. Ein charaktervoller Rotwein, der durch seine helle Farbe zunächst irritiert: Man vermutet weniger tiefe Noten. Aber seine ätherischen Noten der Macchia – Rosmarin, Thymian, Wildkräuter und Baumharz – und ein tiefgründiges wie pfeffriges Aroma kommen ausgewogen wie durststillend zur vollen Entfaltung.
Junge bis gereiftere Sciaccarellu-Weine erscheinen nobel, ausdrucksstark und gehaltvoll. Sie duften nach reifen Himbeer- und Erdbeeren, kitzeln den Gaumen mit dem Aroma weißen Pfeffers mit einer harmonischen wie kompakten Struktur trotz leichter Säure.
Gereifte Sciaccarellu-Weine von zehn Jahren und älter haben einen subtilen Körper entwickelt voller Raffinesse. Die leichteren Erdbeer- und Himbeernoten haben sich zu einem tief roten Bukett aus Sauerkirschen, Brombeeren, Gewürzen, aromatischen Hölzern mit einer Spur des Sarawak-Pfeffers entwickelt.
Je weiter fortgeschritten Sciaccarellu-Weine in ihrem Alter sind, desto mehr nähern sich dem Niellucciu an, mit seinem Bukett von Kirschen, Zeder, Eukalyptus und Trüffel.
Sciaccarellu-Weine passen gut zu Vorspeisen und als Käsebegleitung. Je älter und kräftiger sie sind, desto mehr sind sie ein guter Partner zu herzhaften Gerichten aus dem Ofen.
Vermentinu ist eine weiße Rebsorte, die ihren Ursprung in Griechenland hat (genauer von der Peloponnes). Sie ist im Mittelmeerraum stark verbreitet, wächst in Ligurien, in der Toskana, zunehmend im französischen Languedoc, auf den italienischen Inseln Sardinien und Elba und natürlich auf Korsika. Vermentinu-Trauben nehmen auf Korsika 17 Prozent der Rebfläche ein, damit ist sie zweitwichtigsten Sorte der Insel nach Niellucciu. Der italienische Vermentino erscheint auf Korsika mit „u“ und heißt Vermentinu. Manche Winzer nennen ihn auch Malvoisie de Corse, weil sie seine Abstammung aus der Malvasia-Familie vermuten.
Charakter: Vermentinu ist eine spät reifende Rebsorte, deren Weine eine goldgelbes bis leuchtendes Strohgelb haben, manchmal mit grünlichen Reflexen. Die Weine sind in der Regel trocken und aromatisch mit einem leicht bitteren Unterton. Ihr Bukett ist intensiv, fruchtig und duftig. Häufig wird Vermentinu als der „Riesling“ Korsikas beschrieben, was wegen seiner frischen Lebendigkeit eine durchaus adäquate Beschreibung ist. Das Korsische kommt in seinem schönen Aroma zum Ausdruck: Intensive Noten von Buchsbaum, Orangenblüten und Jasmin dominieren den ersten Eindruck, bis sich die frischen Aromen wie Apfel, Honig, Birne, Ginster, samtige Aprikose und Zedratzitrone entfalten und den Gaumen beflügeln. Vermentinu-Weine sind ausgewogen mit einer angenehmen Mineralität.
Jüngere Vermentinu-Weine beeindrucken schon durch ihr reiches Aromenspiel mit sehr viel Ausdruckskraft.
Ältere Vermentinu-Weine sind die bessere Wahl, da bei dieser Sorte Geduld als das oberste Gebot zählt. Dieser Wein braucht Zeit, um seine schöne, frische Komplexität entwickeln zu können.
Vermentinu passt zu allem: Er kann ein schöner, frischer Aperitif sein, ein guter Vorspeisen-Begleiter und ein genialer Partner für viele Fisch- und Meeresgetier-Gerichte.
Im Moment konzentriert sich der Weinhandel von U Capu auf die hervorragenden Weine des Top-Winzers Nicolas Mariotti Bindi. U Capu verbindet mit dem überzeugten Bio-Winzer Nicolas Mariotti Bindi schon eine langjährige Freundschaft, die er durch seine erstklassigen Erzeugnisse immer wieder aufs Neue bestätigt. Auf seinen eigenen fünf Hektar Land im ältesten und besten Weinbaugebiet Korsikas, Patrimonio, konzentriert er sich auf die autochthone und korsikatypischen Sorten Niellucciu, Sciaccarellu und Vermentinu. Von ihm beziehen wir 15 Sorten: Sechs Weißweine, fünf Rotweine, zwei Rosés und zwei Dessertweine.
Der Korse Nicolas Mariotti Bindi zählt heute zu den Ausnahme-Winzern der Insel. Als Quereinsteiger hat er begonnen und kann heute auf großen Erfolg zurückblicken. Der erste Coup ist ihm mit seiner ersten Abfüllung gelungen. Kein geringerer als der berühmteste Drei-Sterne-Koch Frankreichs, Alain Ducasse, hat 2007 seinen ersten eignen Vermentinu auf die Karte seines Pariser Spitzenlokals im Hotel Plaza Athénée gehoben. Kann es besser losgehen? Eigentlich nicht. Zumal, wenn die Zeichen anfänglich ganz anders gesetzt waren. Nicolas Mariotti Bindi verließ nämlich erst mal die Insel, um in Paris Jura zu studieren. Aber nach Abschluss an der Sorbonne trat er nicht in die Fußstapfen seines Vaters, sondern folgte seiner Liebe und Leidenschaft: dem Weinanbau.
Er machte Praktika im Beaujolais, wurde Manager des korsischen Weingutes Domaine Leccia und erwarb 2007 vom Patrimonio-Winzer Henri Orenga de Gaffory die ersten fünf Hektar eigenen Landes. Annette Leccia und Henri Orenga de Gaffory ermutigten den jungen Bindi, seine eigene Produktion zu starten¬ – auf Bio-Basis inklusive selbst hergestellter Bio-Hefe. Im das ältesten AOC-Gebiet der Insel Patrimonio kultiviert er heute auf schiefrigen Sand- und Tonböden seine Rebsorten Nielluciu, Sciaccarellu, Grenache, Vermentinu mit großem Erfolg.
Korsika – meine Wurzeln, meine Leidenschaft, mein Traum. Heute lebt nur noch meine Großmutter auf der Insel, aber als Halbkorse habe ich jede freie Minute auf der Insel verbracht. Meine Liebe zur Ursprünglichkeit, Landschaft und zu den Menschen mit ihrer Hingabe, in kleinen Betrieben erstklassige Erzeugnisse zu produzieren, treibt mich an, diese in meiner anderen halben Heimat – Deutschland –bekannt zu machen. Noch ist U Capu im Aufbau, aber vertrauen Sie mir, in die Auswahl der Produzenten und ihrer Erzeugnisse stecke ich mein ganzes Herzblut. Manche Betriebe kenne ich seit Jahrzehnten und suche bei jedem Besuch immer neue, die meinem Qualitätsanspruch genügen, die natürlich, nachhaltig und biologisch anbauen und produzieren.
Über unsere Webseite können Sie auserwählte korsische Weine beziehen. Eine Degustation ist in der Kölner WineBANK mit Terminabsprache möglich. Gerne richten wir auch korsische Genuss-Events mit allen Erzeugnissen der Insel für Sie aus.
